Hausgemeinschaft mit dem Tod

Hausgemeinschaft mit dem Tod

Autorin : Franziska Steinhauer

ISBN :978-3-941895-25-6
Untertiten : Schwedenkrimi mit Rezepten
Seiten:337
Einband: Kartoniert/Broschiert
Erscheinungsdatum: April 2012
Serie: Mord und Nachschlag Bd.1
Preis : 16,90 €
Erschienen im : Oktober Verlag Münster
 
Autorin : 
Franziska Steinhauer, geb.1962, studierte Pädagogik mit den Schwerpunkten Psychologie und Philosophie. Seit 2004 arbeitet sie als freie Autorin. Um ihr Wissen im Bereich der Kriminaltechnik auf eine breitere Basis zu stellen, studiert sie Forensic Sciences and Engineering im Masterstudiengang an der Technischen Universität in Cottbus. Ihre psychologisch fundierten und ausgefeilten Kriminalromane ermöglichen dem Leser tiefe Einblicke in pathologisches Denken und Agieren. Mit Geschick verknüpft sie dabei mörderisches Handeln, Lokalkolorit und Kritik an aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen. 

Klappentext :
Als die 12-jährige Simone nahe ihrer Wohnsiedlung ermordet aufgefunden wird, haben die Nachbarn schnell einen Schuldigen ausgemacht: den 14-jährigen behinderten Ulv, der mit seiner alleinerziehenden Mutter ebenfalls in der Plattenbausiedlung lebt und mit der Toten locker befreundet war. Ins Visier der Ermittler um Kommissar Lundquist gerät auch Simones Vater, dem nach der Trennung von ihrer Mutter offenbar die väterlichen Verpflichtungen allzu lästig geworden sind. Dann wird eine zweite Mädchenleiche entdeckt. Kommt Simones Vater auch für diesen Mord als Täter in Betracht – oder hat die Polizei es mit einem Trittbrettfahrer zu tun, der ihm den zweiten Mord mit anhängen möchte? Als trotz aller Sicherheitsvorkehrungen der besorgten Eltern im Carré das dritte Kind verschwindet, eskaliert die Situation, denn die Mieter des Viertels sind von der Schuld Ulvs fest überzeugt. Und plötzlich ist der Junge selbst unauffindbar.
Ist er aus Angst vor Entdeckung untergetaucht, wurde er ebenfalls Opfer des unbekannten Mörders – oder muss Lundquist nun auch noch einen Racheengel 
unter den Bewohnern des Viertels suchen?
Sicher ist nur: Ihm bleibt nicht mehr viel Zeit …

Meine Meinung :


Hierbei handelt es sich um einen Kriminalroman, der in der heutigen Zeit in Schweden stattfindet. Die Geschichte könnte sich aber wegen ihrer Brisanz (Mord an Kindern) überall in Europa abspielen.

 

Ein Kommissar und seine Ermittlerkollegen,  die den Mord an 2 Kindern bearbeiten und zu klären versuchen, kämpfen gg.  Vorurteile und vorschnelle Schuldzuweisungen von Nachbarn und Eltern. Schnell gerät ein behinderter Jugendlicher, der in der gleichen Plattenbausiedlung wohnt und sich gerne bei den kleineren Kindern aufhält, unter den Verdacht der Morde. Ebenso der geschiedene Vater eines der getöteten Mädchen, dessen Lebenspläne sich ohne seine Tochter, leichter zu gestalten scheinen.

 

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen, weil er mich sehr zum Nachdenken angeregt hat. Es ist nicht nur einfach eine spannende Geschichte mit ständig wechselnden Tatverdächtigen. Die gesellschaftlichen Probleme im Umgang und der Akzeptanz von behinderten Menschen, werden in diesem Buch sehr gut dargestellt. Ebenso die Hilflosigkeit die viele Menschen im Umgang mit behinderten Menschen überfällt . Das Unverständnis Menschen gegenüber die anders sind, als man selbst. Auch die Abgründe der menschlichen Seele, das abstruse Gedankengut der Nachbarn, Neid und Missgunst werden in diesem Roman klar zum Ausdruck gebracht.

 

Auch wenn die Geschichte etwas langatmig erscheint, kompensieren sowohl der überraschende Schluss bei der Aufklärung der Fälle, als auch die hervorragend dargestellten Charaktere der Beteiligten, diesen Eindruck. Die in dem Buch genannten und am Ende aufgeführten Kochrezepte sind sicherlich für Liebhaber der schwedischen Küche interessant. Meinen persönlichen Geschmack treffen sie jedoch leider nicht.

 

Ich kann das Buch jedem empfehlen der gerne einen guten Kriminalroman liest, der sozial-, und gesellschaftlichkritische Themen sehr gut miteinander verbindet und die menschliche Psyche so gut durchleuchtet.   

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